GXM Architekten GmbH
Dorfstrasse 40, 8037 Zürich
BNP Landschaftsarchitektur GmbH
Eichstrasse 23, 8045 Zürich
Tschopp Bauingenieure GmbH
Kollerweg 9, 3006 Bern
Der Bauplatz wird gemäss den Projektverfassenden durch zwei Übergangssituationen geprägt: In Ost-West-Richtung die Allmend als grossflächiger Freiraum, in Nord-Süd-Richtung der topografische Bruch zwischen Tal- und Hanglage. Darauf wird mit einem versetzten und vielseitig ausgerichteten Neubau reagiert. Dieser nimmt, dank den gegliederten Fassaden, auf die umgebenden Baustrukturen Bezug und spielt unterschiedliche Aussenräume frei, welche zur Einbindung des Volumens in den Kontext beitragen.
Das Terrain wird über Böschungen in zwei Ebenen gegliedert. Die Wiese fliesst bis an die Fassade und umspült so auch den Aussenbereich der Basisstufen. Durch die vorgeschlagene Parkierung und Anlieferung entsteht eine eher beengte Ankunfts-situation, die zu wenig präzis ausformuliert wurde. Im Osten, in direkter Nachbarschaft der Klassenzimmer, ist der Aussenbereich der Basisstufen angeordnet. Ein Rundweg durchzieht diesen grünen Freiraum, welcher eine gute Vielfalt an Nutzungsmöglichkeiten bietet. Auf dem unteren Niveau ist ein offener, multifunktionaler Pausenplatz angeordnet, welcher durch die Verschiebung Bezug zur Rasenspielfläche nimmt. Die Setzung des Baumvolumens ermöglicht hinter der Sporthalle eine räumliche Öffnung zur Lindenstrasse, die als baumbestandene, grüne Böschung ausgebildet ist. Der hindernisfreie Weg wird mit einem differenzierten Spielangebot ergänzt. Eine schattenspendende Pergola bildet den Abschluss zum offenen Pausenplatz zusammen mit einem kleinen Schulgarten. Der durch die Verfassenden vorgeschlagene Essensbereich der Tagesschule ist nicht notwendig und seine Anordnung zur offenen Wiese hin wirkt störend.
Der Neubau wird über eine knapp bemessene Eingangssituation an der Lindenstrasse betreten. Die Erschliessungsfigur, Ergebnis aus der Aufreihung der Räume entlang der Fassade, birgt räumlich interessantes Potenzial in sich, wirkt jedoch in ihrer Ausformulierung noch ein wenig zufällig und nach Ansicht der NutzerInnen zu verwinkelt. Eine zentrale Halle mit Doppeltreppe erschliesst alle Geschosse, welche mit den Unterrichtsräumen nach Osten und den Spezialräumen nach Westen organisiert sind. Diese Organisation ist konzeptionell klar, hat jedoch insbesondere in den Spezialräumen teil-weise ungünstige Raumproportionen zur Folge. Die Basisstufe funktioniert in der vorgeschlagenen Form – ohne Bezug zwischen Garderobe und Aussenraum – nicht. Ebenso wird der Nutzen der vorgestellten Pergola von Seiten der BWO sowohl für die Basisstufe als insbesondere auch für die Schulzimmer kritisch hinterfragt. Die Einführung zweier zusätzlicher Fluchttreppenhäuser ermöglicht zwar die freie Nutzung der Erschliessungsflächen, führt aber zu räumlich unklaren Situationen im Grundriss und trägt zum hohen Anteil an Erschliessungsflächen bei. Die Verknüpfung zum Niveau der übrigen Schulanlage geschieht klar und einfach über die Räume der Tagesschule, welche am richtigen Ort liegt, jedoch funktionale Mängel aufweist.
Eine regelmässige Befensterung mit der Ausbildung von Rasterfeldern, welche abwechselnd in Holz und Glas ausgefacht werden, überzieht das gesamte gegliederte Volumen. Zwischen der Tragstruktur, der Ausfachung mit Sonnenschutz und den Brüstungen erfolgt eine farbliche Differenzierung. Die architektonische Ausprägung lässt den Bau zwischen „Pavillon“ und „Dienstleistungsbau“ oszillieren und wird im Beurteilungsgremium kontrovers diskutiert.
Ein Flachdach schliesst den dreigeschossigen Bau ab. Diese grosse Dachfläche ist – als von der angrenzenden Bebauung einsehbare „fünfte Fassade“ – jedoch noch wenig gestaltet. Die konstruktive Umsetzung ist konzeptionell durchgearbeitet und berücksichtigt Aspekte einer nachhaltigen Konstruktionsweise. Jedoch liegt aus Sicht des Beurteilungsgremiums eine Diskrepanz in der Präzision der Bearbeitung zwischen der aussenliegenden Stützenreihe und der innenliegenden Struktur vor. Dies lässt nicht nur architektonische und technische Fragen offen, sondern führt auch zu den bereits erwähnten teilweise ungünstigen Raumzu-schnitten.
Die Umsetzung als Massivbau mit Leichtbaufassade entspricht einer für Schulbauten bewährten Konstruktion. Die Trag- und Installationsstrukturen sind konzeptionell durchgehend, und die Erstellungskosten liegen im Durchschnitt aller Projekte. Aus ökologischer Sicht wirkt sich der hohe Anteil an Beton eher negativ aus.
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